friseur finden
Foto: @justinemarjan

Neben der perfekt sitzenden Jeans oder dem edlen weißen T-shirt, sind wir Frauen doch immer auf der Suche nach der Frisur, die ein neues Lebensgefühl verspricht. Oder geht das nur mir so?

Ich bin auf jeden Fall die meiste Zeit meines Lebens unglücklich bis total deprimiert aus dem Friseur Salon gekommen. Egal ob zum Spitzen trimmen, zum aufwendigen Stufenschnitt oder zur kompletten Typveränderung (Pony, Bob) – richtig zufrieden war ich nur selten. Oder aber, ein neuer Friseur verpasste mir einen neuen Haarschnitt, in den ich wochenlang total verliebt war. Ging ich dann zum Nachschneiden, kam es mir oft so vor, als würde sich der Friseur mit jedem Mal weniger Mühe geben – er hatte mich ja jetzt als Kunden gewonnen…

Hell yes – ich bin anspruchsvoll, immerhin lasse ich eine Menge Kohle da und gehe auch nur 2 bis 3 Mal im Jahr zum Friseur. Als selbstoptimierende Beauty-Journalistin quetschte ich also fortan jeden Experten, der mir in die Quere kam und im entferntesten mit Haaren zu tun hatte, en détail aus. Und so kam ich zu einem System, das ich über die letzten Jahre perfektionierte. Seit 3 Jahren bin ich genau deswegen in einer glücklichen und treuen Beziehung mit meinem Friseur.

Das sind meine Tipps, damit auch du deinen perfekten Friseur findest:

  •  Gründliche Recherche

Das ist für mich das A und O. Informiere dich gründlich über den Friseur, zu dem du als nächstes gehen möchtest. Hast du Empfehlungen von Freunden/Kollegen/Facebook- Kommentaren bekommen? Wie sieht seine Website/sein Instagram-Profil aus? Legt er viel Wert auf Trends z.B. werden neuartige Treatments oder Schnitte angeboten? Das sagt viel darüber aus, ob er sich regelmäßig weiterbildet (!!). Viele Friseure machen ein Mal ihre Ausbildung und haben dann jeden Tag den selben Ablauf. Sie verfeinern ihre Technik also nicht kontinuierlich – das ist nichts für uns Power-Frauen, die immer up-to-date sind.

  • Vereinbare den ersten Termin in einem neuen Salon immer mit dem Besitzer selbst oder einem Top-Stylist

Denn ist der neue Haarschnitt des Besitzers grandios, hat man gute Chancen, dass er sein Handwerk auch an seine Stylisten weitergibt und man zwischendurch auch mal gerne zu einem anderen Stylisten oder Junior geht, weil es günstiger ist und sie meist einen flexibleren Zeitplan haben.

  • Lerne deinen Friseur kennen

Nutze deinen ersten Termin als eine Art Vorstellungsgespräch. Wo hat dein Friseur sein Handwerk gelernt? Seit wann hat er seinen eigenen Salon? Macht er Weiterbildungen oder ist er sogar Trainer für eine Marke? Stylt er Promis oder arbeitet zwischendurch als Haarstylist für Magazine oder Werbekampagnen? So bekommst du ziemlich schnell ein Gefühl dafür, ob ihr dieselbe “Haar-Sprache” sprecht.

  •  Habe keine Angst davor, den Friseur zu wechseln

Konkurrenz belebt das Geschäft! Das gilt gleichermaßen in der Stadt oder auf dem Land. Wenn du grade unzufrieden mit dem Service deines Friseurs bist, musst du ja nicht gleich “Schluss machen”. Du kannst auch einfach mal eine kleine Affäre mit einem neuen Salon zwischendurch haben – ja, in diesem Fall darf man das – denn du kannst immer back to basics. Manchmal weiß man nach so einem Ausflug seinen jahrelangen Wegbegleiter auch wieder mehr zu schätzen, oder eben nicht.

  • Farbe und Schnitt müssen nicht zusammengehören

Ja, es ist erlaubt, seine Haare in einem Salon schneiden und sie in einem anderen mit Farbe behandeln zu lassen. Jeder Haarstylist hat meistens einen Schwerpunkt oder eine Stärke – und wir lassen jetzt nur noch Gebietsexperten an unser Haar, right? Die guten Salons bieten aber auch verschiedene Stylisten für verschiedene Aufgaben an.

  •  Mit welchen Produkten arbeitet der Salon?

Das ist zwar ein kleiner aber nicht ganz unwichtiger Faktor. Mein Friseur arbeitet besispielsweise mit Kevin Murphy; einer Pioniermarke in Sachen nachhaltige Haarpflege, die trotzdem high performance ist. Ich mag es total, wie gesund mein Haar sich anfühlt und nicht am 2 Tag schon fettet, wie es bei Pflegemarken mit den sonst üblichen beschwerenden Inhaltsstoffe der Fall ist. Was viele nicht wissen: viele Friseure werden auch von genau diesen Marken regelmäßig trainiert, mit denen sie im Salon kooperieren. Eine gute Mischung aus klassischen und trendigen Marken ist also optimal.

  • Nimm immer ein Bild mit

Diesen Tipp gab mir Wendy Iles und ich habe mich augenblicklich gefragt “Warum habe ich eigentlich jemals damit aufgehört?”. Als Jugendliche schleppt man immer Promi-Fotos mit zum Friseur und sagt: so möchte ich aussehen! Aber als Erwachsene ist es noch genauso wichtig, seine Vorstellung bildlich mit zum Friseur zu nehmen. Denn so sieht er, auf welchen Look du abzielst. Klar bleibt das Styling danach dir überlassen, aber von einem Bild kann man gut ableiten, ob der Schnitt eher fedrig, akkurat oder weich ausfallen soll.

  • Dein Friseur ist kein Wahrsager!

Früher dachte ich immer “Der Friseur ist der Profi, der weiß schon welcher Schnitt mir steht”. Ja, der Friseur ist der Profi und weiß, was mit deinen Haaren geht und was nicht. ABER, er kann nicht voraussehen, wie du deine Haare am liebsten trägst oder wie du sie pflegst. Das allerwichtigste ist also, dass du deinem Friseur ausführlich erklärst, wie deine Haarroutine aussieht. Auch wenn er nicht danach fragt, erzähle es ihm! Als ich damals bei meinem Friseur auf dem Stuhl saß, habe ich ihm genau erklärt, wie ich meine Haare am liebsten trage (Mittelscheitel), wie ich sie am liebsten style (messy mit Salzspray) und dass ich nur 3-4 Mal im Jahr zum Friseur gehe (es muss also ein Schnitt sein, der auch beim Rauswachsen noch gut aussieht). Und ich habe ihm auch erzählt, was ich nicht mag: die Spitzen akkurat auf eine Gerade geschnitten, abgehackte Stufen oder jegliche Überredungskünste, endlich Strähnchen zu machen. So wusste er genau, worauf er achten musste.

  •  Du hast das Recht NEIN zu sagen

Das habe ich mich lange nicht getraut. Mittlerweile denke ich mir, ich bezahle, deshalb will ich aussuchen, was ich mit nach Hause nehme. Streitpunkte bei mir sind zum Beispiel immer, dass ich meinen Scheitel in der Mitte trage, obwohl ich zwei starke Seitenwirbel habe. Oder, dass der Friseur meine Haare immer glatt föhnt obwohl ich gerne Struktur drin habe. Ich sage mittlerweile klar und deutlich “nein, so mag ich das nicht”. Glaubt mir, beim nächsten Mal erinnert er sich dran 😉

  • Reklamationen sind all-inklusive

Manchmal passiert es tatsächlich, dass man nicht zufrieden ist. In den meisten Fällen würde ich dann sagen: move on and let it go. Wenn aber gehörig was schief gelaufen ist und du zum Beispiel statt in Natürlich Blond jetzt eher in Pippi Langstrumpf mitspielen kannst, solltest du umgehend zum Salon zurückgehen und eine neue Behandlung bzw. Korrektur einfordern – freundlich aber bestimmt. Und zwar ohne etwas dafür zu zahlen. Das ist dein gutes Recht. Und das funktioniert auch andersherum: wenn du dir eine krassere Haartönung gewünscht hast und keinen Unterschied festellen kannst.

 

Hast du dein Friseur-Glück schon gefunden? Oder hast du vielleicht noch andere Tipps um einen Friseur zu finden? Was spielt für dich beim „richtigen“ eine Rolle? Schreib es uns gerne in die Kommentare!

Joana Greimers

von:

joana@niceadvicebeauty.com

Journalistin. Hair & Make-up Artist. Girlboss von NAB. Besteht zu 90% aus Sonnencreme, Nahrungsergänzungsmitteln, Textursprays, pinkem Lippenstift & #goodvibes.

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